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Social Reading und gemeinsame Diskussion von Dokumenten mit der Moodle-PDF-Annotation
Als Social Reading wird das gemeinsame, aber zeitver-setzte und räumlich entkoppelte Lesen und Diskutieren von Dokumenten in Online-Umgebungen bezeichnet. Auf Basis webbasierter Annotationstools können Lernende und Leh-rende Dokumente gemeinsam markieren und kommentieren und so einen Dialog über die Dokumenteninhalte führen.
Durch das Social Reading kann das Textverständnis ver-tieft, die Diskussion gefördert und letztlich die Motivation zur Lektüre gefördert werden.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Lehrende können etwa durch kleine, im Dokument verankerte Leseauf-träge den Einsatz von Lesestrategien für wissenschaftliche Texte fördern oder durch Fragen Diskussionsanreize für eine Online-Diskussion von Textinhalten setzen. Studierende können Annotationstools zudem dazu nutzen, Verständnisfragen zu stellen, die Peers oder die Lehrperson dann beantworten. Peers können sich gegenseitig unterstützen, indem zum Beispiel unbekannte Fachbegriffe in einem Kommentar erläutert oder Links zu vertiefenden Materialien gepostet werden.
Das manchmal mühselige Lesen anspruchsvoller wissenschaftlicher Texte wird so vom Einzelstudium, in dem Studierende Herausforderungen und mögliche Motivationshemmnisse allein meistern müssen, in eine Situation sozialen Lernens überführt. Auf diese Weise können Verständnisschwierigkeiten sichtbar gemacht und gelöst sowie das Lernen voneinander unterstützt werden. Die dialogische Form des Lesens fördert zudem eine tiefere Auseinandersetzung mit den Lerninhalten.
In Moodle kann Social Reading mithilfe der Aktivität PDF-Annotation umgesetzt werden. Das Tool funktioniert ähnlich wie die Annotation von PDF-Dokumenten mit PDF-Readern (z.B. Adobe Reader/Acrobat): Textstellen kön-nen markiert, Kommentare geschrieben und beantwortet werden (sowie einige Funktionen mehr). Das Dokument wird in Moodle, nicht auf dem lokalen Rechner gespeichert. Daher sind die Annotationen für alle im Kurs einseh-bar und so ein Austausch zwischen den Studierenden (und der Lehrperson) möglich.
Der Einsatz der PDF-Annotation eignet sich für die asynchrone Selbstlernphase. Für eine synchrone Lektüre und Annotation ist es weniger geeignet, da neue Annotationen nicht automatisch, sondern nur nach Aktualisierung der Webseite gezeigt werden.
In dieser Handreichung bieten wir eine Anleitung zur Nutzung der PDF-Annotation in Moodle als auch didaktische Tipps zum Social Reading.
A. Anlegen der PDF-Annotation
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Schalten Sie in Ihrem Moodle-Kurs oben rechts am Einstellrad-Icon den Bearbeitungsmodus ein.
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Klicken Sie am unteren Rand des Abschnitts, in dem Sie die PDF-Annotation anlegen wollen, auf „Aktivität oder Material anlegen“.
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Wählen Sie unter der Auswahl an Aktivitäten die PDF-Annotation aus.
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In dem nun erscheinenden Fenster geben Sie einen Titel für die Aktivität ein und formulieren am besten einen Arbeitsauftrag im Beschreibungsfeld
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Fügen Sie per Drag & Drop oder über das Icon eine PDF-Datei hinzu (das Icon fehlt im Screenshot, da bereits eine Datei ausgewählt wurde). Verwenden Sie möglichst nur einseitige PDFs. Doppelseitige Dokumente werden sehr klein angezeigt. (Tipp: Nutzen Sie zum Buchscannen die Aufsichtscanner der Bibliothek. Dort können doppelseitige Scans in Einzelseiten aufgetrennt werden.)
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Sie können verschiedene Optionen anwählen. Der Klick auf das Fragezeichensymbol öffnet eine Erläuterung der Option.
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Die Voting/Like-Funktion kann z.B. dazu genutzt werden, Verständnisfragen zu liken, so dass sichtbar wird, welche der Fragen besonders dringend sind.
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Textbox und Freihandzeichnung ermöglichen Markierungen im Text, können jedoch nicht direkt mit einem Textkommentar versehen werden.
Wählen Sie am Ende Speichern. -
B. Nutzung der PDF-Annotation
1. FUNKTIONSBEREICHE & ANSICHTEN
Die Anzeige der PDF-Annotation teilt sich in vier Funktionsbereiche: zwei Menüzeilen (oben), die Dokumentenan-sicht (links) sowie den Kommentarblock (rechts) (Abb. x).
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In der obersten Menüzeile wird standardmäßig der mittlere Reiter angezeigt, dessen Name dem Titel der Aktivität entspricht. Der Reiter Übersicht zeigt die Annotationen aller PDF-Annotation-Aktivitäten in einem Moodle-Kurs. Unter Statistik ist etwa sichtbar, wie viele Annotationen in welchem Dokument er-stellt wurden.
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Die zweite Menüzeile umfasst den Editor-Bereich, in dem die Werkzeuge für die Annotation, Zoom-Funk-tion, Seitennavigation und Druckfunktionen enthalten sind.
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In der Dokumentenansicht sind das PDF sowie die Annotationen zu sehen: etwa Unterstreichungen, Rahmen oder ein Pin als Platzhalter für Kommentare.
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Die Textkommentare zu den Annotationen werden rechts im Kommentarblock angezeigt. Im Kommentarblock gibt es drei Ansichten:
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Die Liste aller Kommentare auf der aktuellen Seite (Abb.x)
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Einzelkommentar (Abb. x)
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Die Anzahl an Kommentaren (Fragen) auf jeder Seite im Dokument (Abb. x)
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Ein Wechsel zwischen den Ansichten im Kommentarblock ist über die Wahl der entsprechenden Icons möglich. Zudem kann durch Klick auf die entsprechende Seite zur Kommentarliste und durch Klick auf einen Listeneintrag zum Einzelkommentar gewechselt werden.
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Die Kommentare können zudem aufgerufen werden, wenn die entsprechenden Annotationen im Doku-ment angeklickt werden.
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Über das Lupe-Icon kann das Suchfeld geöffnet und die Kommentare durchsucht werden.
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Hinweis: In der Seitenübersicht lautet die Überschrift Alle Fragen in [Dokumenttitel]. Mit Fragen sind hier alle Kommentare gemeint, bei denen es sich jedoch nicht zwangsläufig um Fragen handeln muss.
2. ANNOTATIONEN ERSTELLEN
Verfügbare Werkzeuge
Für die Annotation stehen im Editorbereich verschiedene Werkzeuge bereit (siehe Abb. x).
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Der Pin als Platzhalter, der Rahmen, die Streichen-Funktion sowie der Textmarker sind mit einem Kommentarfeld verbunden.
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Mit dem Text-Werkzeug und der Freihandzeichnung/Stift (beide müssen in den Einstellungen aktiviert sein) können Text bzw. beliebige Formen direkt im Dokument platziert werden. Farbe und Textgröße bzw. Strichstärke können vorher eingestellt werden.
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Die Ansichtsgröße des Dokuments kann per Zoom variiert werden und bei Bedarf lässt sich in den Vollbildmodus wechseln. Auf Wunsch kann der Text auch ohne Annotationen gelesen werden: Ein Klick auf das entsprechende Icon blendet diese aus und ein. Durch Angabe der Seitennummer können Seiten direkt angesteuert werden.
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Sowohl das Dokument als auch die Annotationen können heruntergeladen werden (Option muss in den Einstellungen aktiviert sein).
Annotationen hinzufügen
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Wählen Sie das gewünschte Werkzeug, fügen im Dokument eine entsprechende Annotation hinzu und schreiben Sie im Kommentarblock ihren Textkommentar.
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Schließen Sie die Aktion ab, indem Sie den Button Annotation erstellen wählen.
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Um Kommentare leichter filtern zu können, kann der Einsatz von Hashtags wie #Frage, #Verständnisfrage, #Diskussionspunkt, #Vergleich etc. sinnvoll sein. Vereinbaren Sie im Kurs ggfs. entsprechende Tags. Über die Suchfunktion können Sie die Kommentare dann danach filtern.
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Optional können Kommentare durch Wahl der entsprechenden Checkbox anonym gepostet werden. So ist die Autor:in innerhalb von Moodle nicht sichtbar. Jedoch kann diese über einen Link in der Emailbe-nachrichtigung identifiziert werden, so dass leider keine zuverlässige Anonymität besteht.
3. AUF ANNOTATIONEN REAGIEREN
Im Kommentarblock kann auf vorhandene Kommentare reagiert werden. Da-für gibt es drei Bereiche (siehe Abb. x):
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den Like-Button links neben dem Namen der Kommentator:in,
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das Menü unter dem Zahnradsymbol oben links,
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das Antwortfeld.
Studierende/Leser:innen können …
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auf einen Kommentar antworten,
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die Antworten auf einen Kommentar per Email abonnieren,
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einen Kommentar melden (etwa wenn dieser beleidigenden Inhalt hat),
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oder diesen liken (nur, wenn die Option in den Einstellungen aktiviert wurde).
Lehrende oder Verfasser:innen eines Kommentars können zudem …
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einen Kommentar schließen (keine weiteren Antworten möglich),
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einen Kommentar oder eine Antwort bearbeiten,
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einen Kommentar oder eine Antwort verbergen,
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einen Kommentar oder eine Antwort löschen,
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einen Kommentar weiterleiten,
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eine Antwort als richtig markieren. (siehe Abb. x)
Wichtig! Wenn Sie in der Aktivität arbeiten und andere Nutzer*innen zeitgleich neue Kommentare erstellen, erscheinen diese nicht automatisch, sondern sie müssen die Seite aktualisieren. Das Tool eignet zum asynchronen, nicht so sehr zum synchronen Lesen.
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